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Papercraft – Teil 1

17 März 2013, 11.815x angezeigt, Kein Kommentar
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Papercraft

Papercraft

Da ich vor circa zwei Monaten ein Verpackungsdesign erstellen sollte, habe ich mich im Netz natürlich nach Hinweisen und Anleitungen zu diesem Thema erkundigt. Nachdem ich leidvoll gefühlte 20 Seiten voller Hausfrauen-Deko-Tipps durchgeblättert hatte um eine etwas ausgefallenere Falzanleitung zu finden, die man in Eigenregie nachbauen kann, bin ich auch auf Bilder von aussergewöhnlichen 3D-Modellen gestoßen.

Das diese detailreichen Figuren einzig aus Papier bestehen und in Heimarbeit zusammengebaut werden können, hat mich dann dazu veranlasst, mich dem Thema einmal anzunehmen.
Im Prinzip handelt es sich bei diesen Figuren um Bausätze, die manch einem als Modellbaubögen bekannt sein können. Dabei ist dies im Grunde nichts anderes, als ein Modellbau-Satz, der aber nicht aus vorgefertigten Plastikteilen zum ausbrechen besteht, sondern lediglich aus einem oder meist mehreren bedruckten Papierbögen. Natürlich erschwert diese Tatsache aber auch den Bau, denn die fragilen Einzelteile müssen, um ein perfektes und meist auch passendes Bauteil zu erhalten, randgenau ausgeschnitten, knickstellengenau gefalzt und passend geklebt werden. Erst dann lässt sich aus den so erstellten Einzelteilen das gesamte Modell zusammenbauen. Durchs Drucken des Modells spart ihr euch dabei immerhin die lässtigste Arbeit (meiner Meinung nach!) im Modellbau: das Bemalen.

Papercraft Bein

Papercraft Bein

Und gerade dieser Umstand macht das ganze extrem einsteigerfreundlich: Modell aussuchen, ausdrucken und schon kann es losgehen. Da ich mich nach einem Einfachen (s.u.) dazu entschieden habe, die Sache auf das nächste Level zu hiefen, habe ich mir ein anspruchs- volleres Modell gesucht, um zu schauen, ob dies auch ohne große Vorkenntnisse zu bewältigen ist. Ich habe mich für das 8-Seiten-Modell aus dem Spiel StarCraft II: Wings of Liberty – Immortal – entschieden.

Vorbereitung und Utensilien

Da ich an mich einen etwas höheren Anspruch hatte und mir sowieso kein Drucker zur Verfügung stand, habe ich mich mit dem Modell als PDF in einen Kopie-Shop begeben und mir die Modellbau-Bögen auf einem 120 gr/m² Papier ausdrucken lassen. So bekommt man im Gegensatz zum Heimdruck eine besseres Papier und meist auch ein besseres Druckergebnis, muss natürlich dafür auch ein Paar Euro auf den Tisch legen.

Desweiteren habe ich mir im Bastelladen Bastelleim, ein Falzbein und zwei feine Kunsthaar-Pinsel gekauft, sodass ich das Modell punktgenau verkleben kann. Der Bastelleim hat dabei den Vorteil, das er das Papier im Gegensatz zum normalen Flüssigkleber nicht sosehr angreift und auch noch länger bearbeitbar bleibt, sodass man die gefaltet Segmente noch verschieben und anpassen kann. Für die Kunsthaar-Pinsel habe ich mich entschieden, da sie A: billiger sind als Echthaar-Pinsel und B: weil sie gefühlt besser zu reinigen sind. Fein sollten die Pinsel sein, da die zu klebenden Flächen teils nur wenige Millimeter groß sind. Gerade wegen dieser geringen Größe habe ich mich auch für ein Skalpell und gegen eine Schere als Schneidewerkzeug entschieden. Mit Skalpell, einem dünnen Eisenlinieal, einem Falzbein und einer Schneidematte ist man so auf sicheren Seite, wenn es an die filigranen Schneidearbeiten geht. Das Falzbein ist unbedingt zu empfehlen, um das Papier beim Falzen/Falten nicht unnötig zu beschädigen. Desweiteren lassen sich mit so einem Falzbein auch besser die filigranen Klebekanten umfalzen als zum Beispiel nur mit dem Finger oder dem Skalpell selbst.

Pepakura Ansicht

Pepakura Ansicht

Das Modell

Das gesamte Modell ist auf acht Bögen (in meinem Fall: klassisch Din A4) gedruckt und so auch schon in die verschiedenen Bestandteile der Figur passen aufgeteilt. Ich habe mich entschieden, die Beine zuerst zu bauen und habe mir eins nach dem Anderen zusammen gebaut. Dabei geholfen hat mir das Programm Pepakura Viewer, mit dem es möglich ist, eine zusätzlich zum Druck-PDF enthaltene .pdo-Datei anzuschauen. Diese Datei ist ein virtuelles 3D-Modell mit der zusätzlichen Druck-Bogen-Ansicht.

Pepakura Detailansicht

Pepakura Detailansicht

Drückt man nun auf dem 3D-Modell auf eine Fläche/Bauteil, so wird einem in der nebenstehenden Bogenansicht das Teil auf dem Druckbogen markiert. Fährt man am Rand des markierten Bauteils entlang, so kann man auch feststellen, an welchen Positionen und Klebestellen dieses entsprechende Teil an ein anderes Bauteil im Modell geklebt werden muss.

Erfahrungen

Da das ganze an sich sehr zeitaufwendig ist und meiner Meinung nach nichts für zwischendurch ist – man sollte für ein gutes Ergebnis sorgfälltig und in Ruhe arbeiten – gehen schon gerne einige Stunden beim Bearbeiten dieses Modells drauf. Genau aus diesem Grund bin ich bis jetzt auch erst mit den vier Beinen fertig geworden.

Papercraft Pokemon

Papercraft Pokemon

Ich habe nämlich im Durchschnitt für jedes Bein so ca. 2,5 Stunden gebraucht; vom Ausschneiden, über das Falzen bis zum Kleben. Da die Konzentration und auch die Lust für aufzubringen ist nicht immer leicht, aber wenn man so langsam aber sicher sieht, wie die Figur vor sich auf dem Tisch immer mehr Formen annimmt, dann ist das schon motivierend.

Ich werde mich demnächst immer mal wieder in meiner Freizeit diesem Projekt widmen und hoffe, euch so bald in einem zweiten Teil von etwaigen Schwierigkeiten berichten, euch aber auch finale Bilder des von mir gebauten Modells zeigen zu können.

Steven Heinze Autor
Name: Steven Heinze
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